Jahresrückblick 2021: Ich mach es anders als die anderen

Gerne würde ich meinen Jahresrückblick 2021 mit einem Satz über Turbulenzen, unerwartete Turnarounds oder unverhältnismäßige Entscheidungen einleiten. So ein Storytelling zieht die Leserschaft in den Bann. Der schmale Grat zwischen authentischer Wiedergabe meines Jahres und einem gewieften Spannungsbogen erstreckt sich als ausgetrampelter Pfad ohne abenteuerliche Aussichten.

Ich machs, wie ich mich fühle. Unaufgeregt. Geerdet. Spektakelfrei. Das ist mein Jahresrückblick. Geschrieben für mich und die Menschen, die Unaufgeregtheit als etwas Positives bewerten. Damit lande ich direkt in der Einleitung bei meinem Jahresmotto: Einfach anders als die anderen machen. Mit dem Abstand zur Medienflut aus der Online-Welt lebt es sich seit Mai sehr angenehm.

Sich nicht von fremden Aussagen, Beiträgen, Postings verunsichern lassen. Immer mehr, noch ein Stückchen weiter. Aus größerer Distanz lassen sich Informationen besser genießen. Ein „du musst, sollst, könntest“ übersetze ich in „ich darf“. Da fällt das Nein-Sagen leichter und meine To-do-Liste verkürzt sich erheblich. Die gute Bekannte namens Freizeit wurde zu einer engen Freundin. Sie steht nicht weiter außerhalb meiner Sichtweite am fernen Horizont. Sie sitzt direkt neben mir und meint, sie warte schon auf mich.

Ich komme gleich!

Frau auf Bank sitzend mit Sonne im Gesicht und Drink vor sich

Mein Rückblick auf gesteckte 2021er-Ziele

Freelancertum besiegeln
Ich aale mich in meiner Selbstständigkeit. Keine Sorge, ich finde mich mit dem fetten Grinsen im Gesicht selbst komisch. Bestes Szenario ever: Morgens hole ich den Laptop ins Bett, bekomme Kaffee serviert und schreibe im Liegen. Einfach, weil ich’s kann. Es stellt für mich die Inkarnation des unabhängigen Arbeitens dar. Bis ich auf Toilette muss. Dann ist der Grinse-Spaß vorbei und mein Schreibtisch ruft. Arbeitsweise: ein voller Erfolg.

Balance halten
Manchmal merke ich nach 30 Minuten rumwerkeln, ich werde mein Futter an diesem Tag nicht verdienen. Alles, was ich in den nächsten Stunden anfasse, dauert 4 Mal länger als geplant. Mein Verstand geht ungefragt auf Gedankenreise. Dann mach ich Schluss, schalte auf Freizeit und nehme mich mit diesem Gefühl ernst. Diesen Umgang mit mir selbst musste ich lernen. Im Agenturalltag war das unmöglich. Heute stehe ich mit dieser Einstellung nicht fauler, sondern effizienter da. Ich passe meine Zeitfenster für die richtigen Aktivitäten ab. Dieses Feingefühl möchte ich weiter ausbauen.

Frau liegt auf abgerundetem Baumstamm wie auf einer Haengematte

20-Stunden-Woche
Seit ich mir dieses Ziel gesteckt habe, dehne ich den Begriff Arbeit wie einen Kaugummi. Welche Tätigkeiten hineingehören und welche ich wiederholt dem Freizeit-Bereich zuordne, hängt vom Mondkalender, meiner Muse und meinem Schokoladen-Haushalt ab. Abschließend kann ich sagen: nicht geschafft.

1 Blogbeitrag pro Monat
Der war gut. Der lauteste Lacher des Jahres. Beitragsanfänge liegen um die 16 herum, beendet wurde in diesem Jahr einer. Mein Wunsch nach einer 20-Stunden-Woche beißt sich mit der Erstellung informativer Blogbeiträge nebst Kundenprojekten. Da besteht Potenzial.

Arbeitssettings variieren
Wir wollten diesen Spätsommer gen Osten aufbrechen. Über Montenegro und Albanien nach Griechenland. Das macht keinen Spaß, wenn Gesellschaften, die wir besuchen möchten, von Corona stark gebeutelt sind. Beschauungstourismus ist mein Horror-Szenario. In dem Fall lieber Sommerflair in Leipzig und Herbstblues in Istrien.

Frau am Tisch auf Sonnenterrasse mit Pool links daneben
Ich mag das Arbeiten im Freien. Erlaubt mir mentale Reisen zu den Orten gegenüber.

#gernperdu durchsetzen
Ich bin ein Du-Mensch. So sehr im Du-Geschäft, dass ich „du“ und „dich“ kleinschreibe. Ich empfinde das als richtig und meide den Hype um Du / Dein /Euch und Ihr. Wer „ihr“ für die Ansprache vieler Menschen großschreibt, mischt Lockerheit mit falscher Höflichkeit. Entweder du oder Sie. Dazwischen bleibt es immer schwammig. Ich durfte alle meine Kund*innen in diesem Jahr duzen. Dafür bin ich euch dankbar. Website ist umgestellt – wer ein „Sie“ findet, gebe mir Bescheid.

Gendern verinnerlichen
I like Gendern. Meine Website stellte ich vom Sie auf du sowie vom >:< auf >*< um. Warum? Weil es die aktuellste Empfehlung des Blindenverbandes ist [Stand: März 2021] und „dem Wunsch nach einem Konsenszeichen am nächsten kommt“. Im ersten Video-Meeting frage ich nach Gender-Wünschen und erkläre die Vor- und Nachteile mancher Darstellungen. Manchmal passt es nicht. Das ist in Ordnung. Wer will in seiner Tätigkeit schon dogmatisch sein? Darf bleiben.

Mein Wort für 2021
Das gab es Anfang des Jahres nicht. Rückwirkend gefällt mir Einfachheit. Komplexität runterbrechen. Starre Strukturen aufdröseln und einzeln bewerten. Aus einem großen Ding kleine zaubern. Für diese angenehme Einfachheit muss sich meine Persönlichkeit nicht auflösen. Ich mag Wörter wie obsolet, selektiv oder performant und nutze sie in meinem Alltag. Einfach bedeutet nicht, sein Publikum für dumm zu verkaufen. Darf auch bleiben.

Im Jahresmotto für das Business darf die eigene Persönlichkeit nicht untergehen.

Mein Jahresrückblick 2021

Selbstständigkeit – die Arbeit ist mein treuer Buddy

Das erste vollständige Jahr als … Selbstständige, Solopreneurin, Freelancerin, Beraterin, Texterin, Konzepterin ging sehr schnell zu Ende. Während ich zwischen den möglichen Zuschreibungen schwanke, lebe und arbeite ich als Jana. Daher sage ich am liebsten: Mein erstes komplettes Jahr als Jana im Business ist vollbracht.
Corona blieb dank des digitalen Ansatzes ein untergeordnetes Thema. Hybrides Arbeiten im Home-Office und auf Reisen war bereits vor diesen äußeren Umständen geplant. Wenn mir daheim die Decke auf den Kopf fällt, nehme ich das Angebot von Twostay wahr. Das Gründerduo mietet mit seinem Coworking-Konzept „Das erweiterte Home-Office“ ungenutzte Gastronomie-Flächen als Coworking-Spaces. Arbeiten in großen Räumen für mehr Luft zum Denken … mag ich sehr.

Reisen war dieses Jahr unterm Radar immer möglich. Vom Kurztrip bis zu mehrmonatigen Abenteuern gingen die neu gesponnenen Europa-Pläne auf. Wichtigste Voraussetzung für die gelebte Mobilität: Zeit. Mit ihr werden einige Regularien obsolet und die Schutzquarantäne kein Problem. Das sternenförmige Verreisen von Leipzig in die weite Welt brachte mich 2021 nach Italien, Österreich, Tschechien, Slowenien, Frankreich, Kroatien und in die Schweiz.

Eine Frau beim Mountainbiken auf zwei Bildern in der Stadt Pula und im Wald.
Neues Ding in 2021: Städtetour mit dem Mountainbike. Im Anschluss fahr ich gern ins Grüne.
Abenteuer im Außen fördern meine Kreativität im Innen. Die regelmäßigen Basis-Aufenthalte in der Wahlheimat Leipzig schenken mir Erdung und innere Ruhe. Das darf alles so bleiben. Egal, wo ich mich aufhalte, mein Buddy Arbeit ist dabei. Er drängelt sich nicht zu jedem Zeitpunkt in den Vordergrund und steht sofort auf der Matte, wenn ich für ihn bereit bin. Wir sind keine Zweck-WG.
Rundfenster des Amphitheaters von Pula in Istrien
Per Fahrrad gibt es viel zu entdecken | Pula

Businessausrichtung – quo vadis Jana im Business?

Was wollte ich gleich beruflich machen? Stießen Wunsch und Realität dieses Jahr aufeinander? Egal was ich für die Hauptanforderung „Spaß“ beruflich treibe, „es“ sollte in folgende 3 Rahmenbedingungen passen:
1. Zoom, Teams, Meet, Skype – ich hab sie alle. Bisher war Ortsunabhängigkeit kein thema in meinem Unternehmensalltag. Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, scheint mein Aufenthaltsort wurst. Ergab sich ein persönliches Treffen mit Kund*innen oder Netzwerkpartner*innen live, nahm ich dieses als wohltuende Abwechslung mit.
2. Wie viel Zeit fließt tatsächlich in meinen Buddy Arbeit? Ich gebe zu: Ich schummle. Ich biege die Definition von Arbeitszeit, bis das Wort in der Mitte auseinanderbricht. Es gibt aber auch zu viele tolle Projekte, bei denen ich mitmachen möchte. Zu viele tolle Netzwerk-Einladungen, bei denen ich mittanzen möchte. Zu viele Kreativprozesse in meinem Kopf, die ich alle sofort umsetzen will. Jaja, schon klar, zu viele Hochzeiten und so. Trotzdem. Ich mag das. Keine reale Lösung in Sicht.
3. Dafür mache ich an den meisten Arbeitstagen geilen Scheiß. Wirklich wahr. Ich darf für meine Kundschaft unorthodoxe Kommunikationskonzepte entwickeln und Texte verfassen, in denen Wörter wie Mist, verdammt oder doof vorkommen. Von lichtdurchfluteten Zimmern und Raum zum Wohlfühlen haben wir uns gemeinschaftlich verabschiedet. Insgesamt beobachte ich ein wachsendes Interesse an authentischer Darstellung inklusive charmantem Frech und Ausgefallenheit.
An den weniger geilen Tagen schreibe ich Rechnungen oder nörgle meinen Steuerberater voll. Das Aufsetzen von Angeboten habe ich bereits auf ca. 20 pro Jahr reduziert. Ich versende E-Mails mit Zahlen, dem Großteil der Auftraggebenden reicht dieses Format. Weil ich eine bürokratisch faule Socke bin, bliebt mir nicht einmal die Energie, diesen mir unangenehmen Part an eine Virtuelle Assistenz abzugeben. Da besteht durchaus Optimierungsluft.

Glücklicherweise spielten Wunschdenken und Realität innerhalb der Rahmenbedingungen 2021 nicht gleichpolige Magneten und stießen sich vollständig voneinander ab. Resümierend gab es viel Konzept, noch mehr Texte und ein wenig Lektorat.

Beratung, Konzept, Text, Lektorat – Nische vs. Bauchladen

Finde deine Nische – finde dein Klo. Nische mag geil sein, Vielfältigkeit und Flexibilität empfinde ich erstrebenswerter. Ich will nicht in eine Schublade gepresst werden. Ich bin mehr als eins. Ja, die Botschaft sendet nicht einheitlich (was ich meinen Kund*innen nicht empfehle), doch zu mir passt das wunderbar. Ich bin unlogisch. Das mag ich an mir. Also kommuniziere ich das nach außen. Wem das nicht gefällt, wird nicht zum Verweilen gezwungen. Die anderen mögen den breit aufgestellen Angebotskatalog an Ideen und Umsetzungsansätzen im Jana-Universum. Ich auch.
Aktuell gibt es einen Favoriten aus 2 Bereichen. Ich nenne ihn liebevoll die beratende Konzeption. An dieser Kreuzung treffen impulsive Gedanken von

„Was wäre …“ bis „Alles ist möglich“
mit
„Was ist für das unternehmerische Setting und die Zielstellung realistisch?“
zusammen.

Boah, das bringt meine Augen zum Leuchten. Auch Startbedingungen wie „Aus nichts etwas Zielführendes machen“. Bei Anfragen wie „Wir haben kein fertiges Produkt, wir haben keine Botschaft und die Zielstellung ist, viel Geld zu scheffeln.“, kommt der Luchs in mir zum Vorschein. Sein scharfer Verstand erwacht und er denkt „Challenge accepted“. Er bringt Struktur ins Chaos und Klarheit ins System. Letztlich schenkt er uns allen eine Idee vom großen Ganzen. Diese Arbeit darf bleiben und will ausgebaut werden.

Businesswachstum – mein Ego braucht keine Skalierung

Ich möchte nicht skalieren. Skalierung ist der Sieg der Finanzhoheit in einem Unternehmen. Sie übt an den Stellen Druck aus, wo die Kreativität stirbt. Im Kampf gegen Excel-Charts und hohle Produktformate empfehle ich die Lektüre von Frank Dopheides

Gott ist ein Kreativer – kein Controller
Über das Leben außerhalb der Effizienzfalle oder warum wir mit unserem Lebenspartner kein Jahresgespräch führen sollten“.

Buchcover von Gott ist ein Kreativer
Empfohlene Leselektüre für einen Blick über den Zahlen-Tellerrand.

Frank beschreibt alles, was es zu diesem Thema zu sagen gibt und gleichzeitig, was ich von meinem Business erwarte. Mit der offenen Einstellung gegenüber Inhalten und Menschen habe ich es geschafft, nur Projekte anzunehmen, die mir persönlich gefallen oder mich auf einer spannenden Ebene herausfordern. Der Luchs in mir ist hellwach.

Persönlichkeitsentwicklung – helle und dunkle Seiten

Coaching
Ich gönne mir ein Coaching. Mit Stefanie Laube fand ich eine Ansprechpartnerin, die gut mit meiner Persönlichkeit umgehen kann. Sie ist eine Mischung aus Wegweiser und Beratung. Während die Coachin Stefanie auf den Moment wartet, in dem die Erkenntnis in mir durchrieselt, haut die Consulterin Frau Laube mit Wissen um mich. Stefanie stellt schlaue Fragen und gibt mir direkte Antworten. Sie ist schnell, kann Themensprünge aushalten und verleiht dem Format eine professionelle Struktur. Ich lerne viel über mich.

Coaching mit Stefanie gönn ich mir auch in 2022.

Blick auf die Jungfrau-Region Richtung Konkordiaplatz
Coaching ist wie eine Skitour: unendliche Weite mit tausenden Möglichkeiten. Was im ersten Moment Potenzial zur Überforderung in sich birgt, schenkt mit jedem Schritt mehr Klarheit.

Schattenreise

Ich bin der Überzeugung, dass sich (m)ein Unternehmen nur weiterentwickelt, wenn die Persönlichkeit mit festen Schritten voranschreitet. Um mein Business ‚voranzubringen‘, schaue und fühle ich in Seminaren in mich hinein. Kläre. Räum auf.
Dieses Jahr habe ich eine Schattenreise gemacht. Eine Woche voller Emotionen und überwältigender Erkenntnisse, die mich in der Entwicklung meiner Person um 3 Jahre nach vorn katapultiert hat.

Danke, Lilli und Ninon.

Aufräumen
Das bringt mich zum Thema Aufräumen im Dezember. Wie ich mir eine gesunde Unternehmenskultur und mehr innere Zufriedenheit mit Ausmisten verschaffe, habe ich im Blogbeitrag zum Jahreswechsel aufgeführt. Unter einer Aufschieberitis litt ich bis zum Jahresende: Freundschaftsprojekte. Einen Auftrag schiebe ich von Monat zu Monat. Er bereitet mir ein schlechtes Gewissen, ich schaffe es nicht, ihn in meinen Quartalsplan einzubauen. Das nervt mich so sehr, dass es Anfang Dezember nur die Flucht nach vorn gab: eine ehrliche E-Mail.

Für 2022 benötige ich frühere Entscheidungen oder Exit-Strategien. So möchte ich auf keinen Fall zukünftige Freundschaftsanfragen als Nervfaktor mit mir herumtragen. Das ist auch innerhalb meiner Freundschaften kein feiner Charakterzug.

Veröffentlichungen – was gibt es von mir zu lesen?

OMT
Neben einem Gemeinschaftsbeitrag von 5 Online-Marketern zu Content Creation für das OMT-Magazin verfasste ich einen Tipp im eBook Online Marketing Tipps für den guten Zweck. Der Erlös der Wissenssammlung vieler Expert*innen des Online-Marketings wird quartalsweise an eine von der Community ausgewählte Institution gespendet. Ich mag Gemeinschaftsprojekte, die sich für Soziales engagieren.

#365schreibtipps
Das Jahresprojekt von Barbara Stromberg ging am 1. Oktober zu Ende. Ein Jahr lang schenkten 106 Schreib-Profis der Welt jeden Tag einen Tipp zum besseren, wirksameren oder kreativeren Schreiben. Hoffentlich kommt diese Sammlung auch als Buch heraus.

Die Gründerbibel
Was ewig währt, wird … großartig. Ende 2020 rief Carina Frei von meinem Partnernetzwerk Push up your Business zu einem Gemeinschaftsprojekt für Start-ups auf. Das Netzwerk antwortete mit hochwertigen Kapiteln von A bis Z; prall gefüllt mit Wissen rund um das Thema Start in die Selbstständigkeit. Wir wollten das Buch zur Jahresmitte im Selbstverlag herausbringen. Das immense Potenzial des bisher umfangreichsten Ratgebers erkannte auch der Goldegg Verlag und bringt ihn am 26. April 2022 als Hard-Cover und eBook heraus. Kapitel 11 Kommunikation stammt von mir 😉 und das Vorlektorat dieses Mammut-Projektes konnte ich in 2021 abschließen. Richtig schön ist, dass ich die Personen hinter den Kapiteln kennenlernen durfte und mit vielen von ihnen in regem Kontakt stehe. Danke, Carina.

Buchcover von Die Gruenderbibel

Netzwerk – mein bisher ungenutztes Potenzial

Oh wow. Ich hatte dieses Jahr so ein Glück, krasse, coole und versierte Menschen kennenzulernen. Barbara und Carina habe ich schon erwähnt. Sie sind mir sehr ans Herz gewachsen. Spannende Geschichten erfuhr ich in Video-Sessions, veratmete die lautesten Lachanfälle am Telefon. Leute, ihr seid so cool. Danke, dass es euch in meiner Welt gibt.

Mit den folgenden 2 Persönlichkeiten habe ich in 2022 einiges vor:

Julia von Moreau: Erstellt die zielführendsten Infografiken ever. Meine Dezember-to-Do für unser Gemeinschaftsprojekt werde ich noch abschließen und dann geht die Post mit dieser Dame ab! Was passiert, wird noch nicht verraten :).

Anders ist das bei Marcel Schuler.
Cooler Typ.
Macht das Gleiche wie ich.
Hat ähnliche Ziele in der Unternehmenswelt wie ich.
Ist so ganz und gar nicht wie ich.
Das ergibt ne super Kombi.

Was viele unserer Kund*innen kritisieren: Einige Workshop-Angebote, Lifestyle-Coachings und Skalierungsofferten sind in der Akquise-Phase super. Sie holen die suchende Person genau im richtigen Moment mit der passenden Emotion ab. Gekauft – gebucht – gestartet.

Überraschenderweise scheint die Absprungrate innerhalb dieser Kurse extrem hoch. Die Teilnehmenden werden oft mit Video-Aufnahmen allein gelassen. Was vielen hoffnungsschürenden Menschen vor dem Kauf nicht klar ist: Die Umsetzung bleibt ihre Sache. Meine Texterkollegin Barbara fast dieses Phänomen in unserem Blogbeitrag Content Creation wunderschön zusammen:

„Und doch hat jede Done-for-you-Vorlage den gleichen hartnäckigen Fleck auf dem Laborkittel: Sie muss mit dem richtigen Inhalt gefüllt werden.“

Ohne Marketing-Erfahrung stehen die Menschen mit der Vorlage genau so da wie vor der Vorlage.

Marcel und ich räumen mit diesen Fake-Angeboten auf. Unsere Mission für 2022:

Unternehmenskommunikation wirkt überzeugender, wenn sie von einer Fachperson stammt, die das Innere deines Unternehmens authentisch nach außen stülpt.

Beliebtester Beitrag des Jahres in meinem Blog

Der meistgelesene Blogbeitrag handelt von sich selbst: Unternehmensblog. Im Beitrag Corporate Blog: Mit diesen 7 ½ Beitragsformaten erschaffst du treue Fans fasse ich Beitragsformate zusammen, die für einen Unternehmensblog zielführend sind.

Dieser Blogbeitrag ist aus 2020. Kunststück, denn in 2021 ist dieser Jahresrückblick mein zweiter. Mein Blog hatte nie zum Ziel, reichweitenstark zu werden. Er dient vorrangig als Textreferenz für Interessierte, die auf meiner Website herumschleichen, bevor sie mich über das Kontaktformular anschreiben.

Außerdem sollen meine Blogbeiträge keine Themen abdecken, die bereits 1.000 Mal durch den Blog-Äther gerauscht sind. Sie sollen darauf aufbauend neue Impulse liefern, vorhandene Ansätze in neue Themenbereiche transferieren und vielmehr die Luft aus der Komplexität rauslassen als neue hineinzupumpen. So ein Text benötigt Zeit.

Mmmh, kündige ich nun an, dass sich das Blog-Image auf meiner Website in 2022 wandeln soll? Möchte ich mir Druck machen und erneut versuchen, mehr Beitragsfragmente aus meinem Speicher in die Öffentlichkeit hineinzufinalisieren? Lief bisher auch ohne ganz gut. Wenn das Schreiben (von Blogbeiträgen) für Unternehmen zu meinen täglichen Aufgaben gehört, wirkt ein eigener Blog nicht gerade als willkommene Abwechslung. Ich bleibe unschlüssig.

Und sonst noch?

Meine erste Skitour auf einen Fast-Viertausender ging auf die Äbeni Flue.

Skitourengeherin in weisser Landschaft vor dem Jungfraujoch
Erste Etappe in der weißen Weite: das Louwitor mit dem Eiger und der Jungfrau im Rücken
Skitourengruppe auf dem Weg zum Berg namens Aebeni Flue
Tagsdarauf wird in alter Gletschermanier in Reihe getanzt
Ausblick ins Lauterbrunnental vom breiten Firngipfel des Beres Aebeni Flue
Ausblick ins Lauterbrunnental vom breiten Firngipfel der Äbeni Flue (3.961 m)

Meine erste Schneehasen-Begegnung in freier Natur war im Lötschental.

Ich habe meine erste Coworking-Woche im brandenburgischen Coconat erlebt.

Gruener Loeschteich vor Steinhaus mit Seerosen und einer Wasser-Terrasse
Raum zum Denken gibt es draußen auf der Wiese und über dem Wasser
Mein längster und konditionsfordernder Klettersteig führte von Piding auf den Hochstaufen.
Kletterin im Pidinger Klettersteig
Jeder Abschnitt für sich ist easy. Die Länge des Klettersteigs macht sich nach 4 Stunden bemerkbar.
Der erste Kroatien-Besuch fiel auf Istrien, was sich mit 30 Kletterspots als Kletter-Mekka offenbarte.
Drei Kletterspots in Istrien am Wasser, in den Bergen und in einem Steinbruch
Klettern in Istrien mit verschiedenen Settings und Panorama-Blick
Saisonauftakt für einen erfolgreichen Ski-Winter war Tignes im Dezember.
Chalets von Tignes im Winteridyll mit beleuchteten Skipisten im Hintergrund
Winteridyll Tignes

Ich war kein einziges Mal Paddeln in 2021. Bestimmt ist das Boot aus Traurigkeit schon undicht.

Die Watzmann-Überschreitung wurde wegen schlechten Wetters auf irgendwann verschoben.

Das erste Mal nach 26 Jahren saß ich auf dem Rücken eines Pferdes.

Meine Ziele für 2022

Businessausrichtung – vertrauensvolle Partnerschaften etablieren

Mein Ziel der beratenden Konzeption sagt es schon: mehr Beratung und Konzept-Arbeit. Vor allem in der Anfangsphase von Projekten bin ich superstark. Ich sehe innovative Ansätze, bringe viele Ideen ein und behalte den Blick aufs Wesentliche. Teile der Umsetzung gebe ich für mehr Konzeptionszeit gern ab.

Less einsamer Luchs, more Team: Dafür sondiere ich gerade mein Netzwerk. Texter*innen mit gemeinsamem Flow zu finden, ist ein abenteuerliches und hoch emotionales Unterfangen. Besonders zu Social-Media-Content habe ich eine gespaltene Beziehung außerhalb der Konzeptionsphase. Die Umsetzung für Social-Media-Kanäle ist nicht meine Lieblingstask und ich bin von vielen Standard-Strategien nicht überzeugt. Hierfür Partner*innen zu finden, die meine Zielgruppe hervorragend verstehen und mich aushalten, puh, das wird eine Herausforderung auf mehreren Ebenen.

Meine Fokus-Zielgruppe: Unternehmen, die es e i g e n t l i c h gut machen wollen. Menschennah, freundlich, ehrlich. Eben anders als es ihre Branche vorgibt. Während sie in der Verzweiflung über den schlechten Ruf der eigenen Branche aufgehen, entwickle ich bereits das Kommunikationskonzept aus dieser Stellung heraus Richtung Großartigkeit. Gesehen werden im Dschungel des Diffusen; ja, das macht Spaß.

Herausbildung von Produkten – Zeitunabhängiges schaffen

Ich löse Probleme meiner Kundschaft auf unterschiedlichsten Niveaus, erarbeite Kommunikationskonzepte für ihre Produkte und mache ihre Marken sichtbar. Bei mir selbst fehlt der Blick von außen. Da bleibe ich kreativlos, ideenlos, blöd für feste Produktformate, die nicht von der Stange wirken sollen. In den letzten Wochen habe ich intensiv über dieses Phänomen mit anderen Menschen gesprochen. Seitdem ich dieses Thema nach außen trage, sprießen Ideen-Keimlinge. Im Frühjahr dürfen sie reifen und im Sommer Früchte tragen.

Mein Produkt-Anspruch ist hoch: Kein Online-Workshop, keine Video-Aufnahme von und mit mir als Online-Seminar sollen es sein. Für Inspiration bin ich offen :).

Beständigkeit – die Nicht-Skalierung bleibt

Ich weiß, was ich im Jahr an finanziellem Puffer benötige, um stressfrei zu leben. Meine Challenge geht demnach in die andere Richtung: Mehr Freizeit. Mehr Tage ohne Arbeit. Mein persönliches Motto wird sein: Ich arbeite nur an Regentagen. Das berufliche ziehe ich aus 2021 rüber. Denn wenn ich alles irgendwie ein wenig anders für meine Auftraggebenden erdenke und umsetze, dann erhalten sie Einzigartigkeit ;). Der Rest wird auch richtig.

20-Stunden-Woche: Gilt die Vorgabe nur für Kundenprojekte oder inklusive E-Mail-Kommunikation mit dem Steuerberater, Austausch im Netzwerk, meine eigenen Coaching-Sessions, Seminarwochen … ? Ich schwanke. Auch bei der Aufteilung der 20 Stunden innerhalb einer Woche herrscht in mir Unstimmigkeit. Lieber 3 Tage durchwerkeln oder jeden Tag 4 bis 5 Stunden? Kleine Häppchen empfinde ich als angenehmer. Dafür stehen sie meinem persönlichen Ziel der Freizeitgestaltung im Weg: Klettern, Skitouren und Paddeln funktioniert bei mir nicht halbtags. Und abends um acht hab ich bedingt Lust auf Laptop.

Nicht falsch verstehen: Wenige Wochenstunden bedeutet nicht, faul zu sein. Dieser Ansatz pflegt eine selbstliebende Herangehensweise an die Koexistenz von Arbeit und Freizeit. Nicht in der Unendlichkeit der Abendstunden am Rechner aufgehen, sondern gezielte Projektphasen in kurzen Zeitintervallen absolvieren. Wer viel Freizeit genießen darf, hat ein super Zeitmanagement. Das empfinde ich als erstrebenswert, denn so erreichen mich kreative Impulse am leichtesten.

Wer viel Freizeit genießen darf, hat ein super Zeitmanagement.

Unterwegs – aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Noch einmal Nepal besuchen. Mein heimlicher Traum ist es, von Kathmandu zu Fuß nach Lukla (Ausgangspunkt für Mount-Everest-Exkursionen) zu gelangen und in den Dörfern der Region zu übernachten. Dorfgemeinschaften besuchen, die sonst nicht auf den klassischen touristischen Pfaden liegen. In der aktuellen weltpolitischen Situation ist das ein absolut dämlicher Ansatz.

Mein Wort und mein Motto für 2022

Wort für 2022: Selektion.
Nicht in jede Schokolade beißen, die an mir vorbeigetragen wird. Erstmal die Zutatenliste lesen und mit etwas Abstand entscheiden. Vielleicht klingt so nicht mehr jede Schoki lecker. Damit zu leben, möchte ich lernen.

Motto für 2022: Ich ziehe hierfür meine Einstellung aus 2021 ins nächste Jahr hinüber. Eine gewisse Beständigkeit im Wandel finde ich gut.

„Einfach mal anders als die anderen machen.“

Trends sollte ich als Marketingfrau erkennen und verstehen. Das heißt noch lange nicht, dass ich dabei mitmachen muss und/oder jeden Trend meinen Kund*innen empfehle. Was passt, passt. Was zu viel oder unnötig ist, darf wegbleiben. Tschüssi Mainstream, hallo gesunder Menschenverstand.

Tschüssi Mainstream, hallo gesunder Menschenverstand.

Fazit 2021: Was bleibt. Was geht. Was kommt.

Der Ausblick auf 2022 ist schon die Zusammenfassung meines Jahresrückblicks auf 2021. Zu einer Sache möchte ich abschließend aufrufen: Mut.

Frau mi Rrucksack in den sommerlichen Bergen Kaiserwinkl mit Blick auf das Kaisergebirge
In der Mitte von überall stehen: Wilder Kaiser, Chiemgauer Alpen, Lofer

Das meine ich nicht im abgedroschenen Sinn von Wer nichts wagt oder für den Adrenalinrausch einen Fallschirmsprung des Todes zu planen. Ich meine es in meinem Motto: Anders als … sonst | klassisch | für gewöhnlich | andere | Familie | Freunde | Expert*innen der eigenen Branche. Zuzulassen, bei dir zu bleiben. Zu dürfen. Und wenn dein Verstand, Herz oder Bauch dir sagt: „Andere Richtung!“, einfach mal hinhorchen und dir selbst vertrauen. Wertefrei.

Cheers Jana